Was ist Arthrose?

Arthrose (auch Osteoarthrose) ist eine voranschreitende, chronische Gelenkerkrankung, die irreversible Schäden an der Gelenkstruktur bei Katzen verursacht. Neueren Erkenntnissen zufolge leiden deutlich mehr Katzen unter dieser schmerzhaften nicht heilbaren Krankheit als gedacht. Daher ist es wichtig, die Anzeichen für Arthrose früh zu erkennen, denn durch geeignete Maßnahmen kann das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verlangsamt werden und die Lebensqualität betroffener Katzen kann erhalten bleiben.

Wie häufig ist Arthrose bei Katzen?

In einer Studie* zeigten sich bei bis zu 90% aller Katzen über 12 Jahren im Röntgenbild Anzeichen einer Arthrose. Obwohl diese Gelenkkrankheit schmerzhaft ist, lassen sich unsere stolzen Stubentiger den Schmerz oft nicht oder nicht deutlich anmerken. Humpeln oder Lahmheit sind sehr selten zu sehen oder erst in einem fortgeschrittenen Stadium. Es sind vielmehr kleine Verhaltensänderungen, die Katzenbesitzer nur bei genauem Hinschauen bemerken kann.

* Hardie EM et. al., Radiographic evidence of degenerative joint disease in geriatric cats: 100 cases (1994–1997). J Am Vet Med Assoc 2002; 220: 628-632.

Ein Gelenk besteht aus zwei exakt zusammenpassenden Knochen, deren Flächen mit Knorpel überzogen sind. Ein intakter Knorpel garantiert im Zusammenspiel mit der Gelenkflüssigkeit und geschützt von einer Kapsel aus Bindegewebe die problemlosen, schmerzfreien, gleitenden Bewegungen des Gelenks.

Wenn diese spiegelglatte Oberfläche beschädigt wird, wird durch eine körpereigene Entzündungsreaktion ein Prozess in Gang gesetzt, der Knorpel und Gelenk noch weiter schädigen kann und zu Veränderungen – z.B. knöcherne Zubildungen –

Diese Entzündungsreaktion bei Gelenkschädigung (Arthritis) ist ein kontinuierlich fortschreitenden Krankheitsprozess und stößt die Entwicklung einer Arthrose (degenerativer Verschleiß des Gelenks) an.

Am Anfang jeder Arthrose steht die Entzündung des Gelenks

Ein Gelenk besteht aus zwei exakt zusammenpassenden Knochen, deren Flächen mit Knorpel überzogen sind. Ein intakter Knorpel garantiert die problemlosen, schmerzfreien, gleitenden Bewegungen des Gelenks.

Wenn diese spiegelglatte Oberfläche beschädigt wird, wird durch eine körpereigene Entzündungsreaktion ein Prozess in Gang gesetzt, der das Gelenk noch weiter schädigen kann.

Diese Entzündungsreaktion bei Gelenkschädigung (Arthritis) ist ein Teufelskreis und stößt die Entwicklung einer Arthrose an.

Animierte Grafik Gelenkentzündung

Warum reagiert der Körper mit einer Entzündung?

Durch eine Verletzung des Gelenks werden sehr kleine Knorpel/Kollagenstückchen frei, die der Körper mit Hilfe eines schmerzhaften Entzündungsprozess zu beseitigen versucht. Diese Entzündung schädigt den Knorpel.

Warum reagiert der Körper mit einer Entzündung?

Durch eine Verletzung des Gelenks werden sehr kleine Knorpel/Kollagenstückchen frei, die der Körper mit Hilfe eines schmerzhaften Entzündungsprozess zu beseitigen versucht. Diese Entzündung schädigt den Knorpel.

Animierte Grafik Gelenkentzündung

Entzündungsprozess bei Osteoarthrose

 

Entzündungsreiz an Gelenk
durch Belastung, OP, etc.

Kleinste Kollagenstückchen werden durch das Trauma aus dem Knorpel frei

Freies Kollagen wird
vom Immunsystem als
Fremdkörper erkannt

Das Immunsystem sendet
Entzündungszellen, die das körpereigene
Kollagen angreifen

Entzündung

Der Knorpel im Gelenk verschwindet immer mehr, sodass am Ende sogar Knochen ungeschützt aufeinander reiben. Dass dies für das Tier schmerzhaft ist, versteht sich von selbst.

Gesundes und ungesundes Gelenk gegenübergestellt - mit und ohne Knorpel

Der Knorpel im Gelenk verschwindet immer mehr, sodass am Ende sogar Knochen ungeschützt aufeinander reiben. Dass dies für das Tier schmerzhaft ist, versteht sich von selbst.

Gesundes und ungesundes Gelenk gegenübergestellt - mit und ohne Knorpel

Auf eine dauerhafte Entzündung reagiert der Körper. Er versucht, das Gelenk durch knöcherne Zubildungen zu versteifen, um die schmerzhafte Bewegung zu reduzieren. Eine Arthrose entsteht.

Welche Gelenke sind hauptsächlich von Arthrose betroffen?

Die Osteoarthrose kann bei der Katze in allen Gelenken auftreten, manche sind aber häufiger betroffen, da sie z.B. einer größeren und regelmäßigen Belastung standhalten müssen als andere. Besonders häufig tritt Arthrose in folgenden Gelenken auf (bei Katzen oft beidseitig):

  • Hüfte
  • Ellbogen
  • Knie
  • Wirbelsäule
  • Schulter
  • Sprunggelenk
Schaubild einer Katze und ihrer Gelenke
  • Hüfte
  • Ellbogen
  • Knie
  • Wirbelsäule
  • Schulter
  • Sprunggelenk
Schaubild einer Katze und ihrer Gelenke

Symptome von Arthrose bei Katzen

Woran kann ich erkennen, ob meine Katze Gelenkprobleme hat?

Arthrose ist eine Gelenkkrankheit und vor allem bei älteren Katzen weit verbreitet, wird jedoch oft nicht erkannt. Katzen können Anzeichen einer Erkrankung maskieren und keinerlei offensichtliche Symptome zeigen. Häufig stehen bei Katzen andere Symptome im Vordergrund der Erkrankung.

Machen Sie den Test, um Warnsignale für Arthrose bei Katzen frühzeitig zu erkennen.

Die häufigsten Anzeichen für Arthrose bei Ihrer Katze:

Die Katze hat Schwierigkeiten beim Herunterspringen von Tischen etc. oder beim Treppab-Laufen
Kein Essen auf dem Tisch war früher vor Ihrer Katze sicher, der Lieblingsschlafplatz Ihrer Katze war auf dem Schrank und der liebste Aussichtsplatz das Fensterbrett? Heute bevorzugt Ihre Fellnase eher die Kuschelhöhle am Boden, benutzt einen Zwischenschritt, um in eine höhere Ebene zu kommen und Treppen werden eher gemächlich und zögerlich hochgelaufen als gerannt? Es könnte sein, dass Ihre Katze Schmerzen hat, die auf Arthrose hinweisen.
Die Bewegungen Ihrer Katze beim Laufen und Springen sind steifer, weniger geschmeidig als früher
Ihre Katze bewegt sich steifer, vermeidet Rennen oder Springen oder läuft langsamer. Ein weiteres Anzeichen kann der sogenannte „Bunny Hop“ sein, d.h. die Hinterbeine werden beim Rennen oder Springen gleichzeitig (statt normalerweise abwechseln) vorgeführt. Dies kann auf Schmerzen bei Ihrer Katze aufgrund von Arthrose hinweisen.
Ihre Katze hat Schwierigkeiten beim Putzen alle Stellen zu erreichen und/oder bekommt stumpfes Fell
Gesunde Katzen sind faszinierend beweglich und erreichen wirklich jedes Körperteil zur Körperpflege. Bei Schmerzen ist das oft nicht mehr der Fall. Manche Katzen mit Schmerzen vernachlässigen beim Putzen schwer erreichbare Stellen des Körpers wie z.B. die hinteren Bereiche. Dies könnte auf Arthrose schließen lassen.
Ihre Katze schläft nicht mehr gerne an Orten, die nur durch einen Sprung erreichbar sind
Der Lieblingsschlafplatz Ihrer Katze war auf dem Schrank und der liebste Aussichtsplatz das Fensterbrett? Heute ist es eher die Kuschelhöhle am Boden. Möglicherweise sucht Ihre Katze höher gelegenen Plätze aufgrund von Schmerzen oder gar einer Arthrose nicht mehr auf.
Ihre Katze setzt Kot neben der Katzentoilette ab
Beim Kotabsatz geht eine gesunde Katze stark in die Hocke. Eine Katze mit Arthrose und Schmerzen in den beteiligten Gelenken vermeidet diese Position so gut es geht. Dadurch kann bei Kot- und Urinabsatz leichter was daneben gehen. Manchmal wird das Geschäft auch gleich daneben erledigt, da die Toilette für eine schonendere Position zu wenig Platz bietet.
Ihre Katze schläft viel, spielt und jagt weniger gerne
Schmerzen mindern die Lust auf Bewegung. Katzen mit Arthrose spielen und jagen oft weniger. Bewegung vermeiden sie eher. Betroffene Katzen schlafen oft mehr als früher.
Ihre Katze zeigt weniger Begeisterung für den Kratzbaum
Auch das Kratzen oder Strecken am Kratzbaum bleibt wegen Schmerzen aus, sodass Katzen mit Arthrose manchmal zu lange Krallen wegen fehlender Abnutzung zeigen.
Ihre Katze zeigt Unbehagen oder faucht beim Streicheln
Ihre Katze ist „kratzbürstig“ geworden, obwohl sie früher doch so gern gestreichelt wurde? Oder sie faucht, kratzt oder knurrt, wenn bestimmte Körperteile angefasst werden? Auch das kann ein Zeichen von Schmerz und Arthrose sein.
Ihre Katze ist mürrisch und lebt zurückgezogen
Es ist kein Geheimnis, dass Schmerzen bei Tieren ebenso unangenehm wie bei Menschen sind. Schmerzen verursachen auch bei unseren Katzen schlechte Laune. Sie wirken mürrisch, ziehen sich zurück und wirken, als hätten sie auf nichts Lust.

Wann zum Tierarzt gehen (bei Katze Arthrose)?

Wenn Ihre Katze eines der oben genannten Anzeichen zeigt und Sie daher den Verdacht haben, dass Ihre Katze Gelenkprobleme hat, gehen Sie bitte mit ihr zum Tierarzt. Er kann mögliche andere Ursachen ausschließen, eine genaue Diagnose stellen und dann einen individuellen Behandlungsplan für Ihre Katze aufstellen.

Tierarztbesuch: Katze wird von Tierärztin untersucht

Diagnose von Arthrose bei Katzen

Wie wird Arthrose (bei Katzen) diagnostiziert?

Beim Verdacht auf eine Arthrose wird in der Tierarztpraxis eine eigehende orthopädische Untersuchung der Katze durchgeführt. Die Beobachtungen des Tierbesitzers spielen bei der Diagnose einer Arthrose vor allem bei der Katze eine große Rolle, da Katzen in der Praxis nur selten Symptome zeigen, was die Untersuchung erschwert. Videos der Katze in Bewegung im gewohnten Umfeld können daher für die Diagnosestellung sehr hilfreich sein.

Zur genaueren Abklärung können im Anschluss bildgebende Verfahren wie Röntgen und Ultraschall zum Einsatz kommen.

Diagnose von Arthrose bei Katzen

Wie wird Arthrose (bei Katzen) diagnostiziert?

Beim Verdacht auf eine Arthrose wird in der Tierarztpraxis eine eigehende orthopädische Untersuchung der Katze durchgeführt. Die Beobachtungen des Tierbesitzers spielen bei der Diagnose einer Arthrose vor allem bei der Katze eine große Rolle, da Katzen in der Praxis nur selten Symptome zeigen, was die Untersuchung erschwert. Videos der Katze in Bewegung im gewohnten Umfeld können daher für die Diagnosestellung sehr hilfreich sein.

Zur genaueren Abklärung können im Anschluss bildgebende Verfahren wie Röntgen und Ultraschall zum Einsatz kommen.

Tierarztbesuch: Katze wird von Tierärztin untersucht

Therapie von Arthrose: der multimodale Ansatz

Wie wird Arthrose bei Katzen behandelt?

Vorweg: Geheilt werden kann eine Arthrose leider nicht, die Veränderungen sind irreversibel. Das Ziel einer Therapie sollte der Erhalt und die Verbesserung der Lebensqualität, die Förderung der Mobilität und die Schmerzfreiheit sein. Folgende Komponenten werden in einem ganzheitlichen Ansatz abgedeckt.

Ihr Tierarzt wird mit Ihnen zusammen den für Ihr Tier passenden Therapieplan erstellen und Ihnen auch Tipps für den Alltag zur Verfügung stehen.

Erhalt der Mobilität

Ebenso wichtig ist der Erhalt der Mobilität der Katze durch die Unterstützung der Gelenkfunktion, denn nur so kann eine gute Lebensqualität der Katze garantiert werden.

Physiotherapie ist daher ein wichtiger Bestandteil der Therapie bei Arthrose, der durchaus auch bei Katzen möglich ist.

Suchen Sie sich dafür einen qualifizierten und idealerweise mit Katzen erfahrenen Therapeuten.

 

Alltagsanpassungen

Sie als Tierhalter:in können und sollten auch selbst aktiv werden: Gezielte Anpassungen der Umgebung Ihrer Katze an die eventuell eingeschränkte Mobilität kann die Gelenke schonen und die Aktivität fördern. Dadurch bleiben Gelenke länger beweglich. Erfahren Sie mehr zu möglichen Alltagsanpassungen für Katzen mit Arthrose.

Akutes Schmerzmanagement

Als erstes sollten die Schmerzen und Gelenkentzündung bekämpft werden. Hier kommen oft verschreibungspflichtige Medikamente vom Tierarzt zum Einsatz. Da Schmerzmittel oft Nebenwirkungen mit sich bringen, sollte die Gabe engmaschig mit dem Tierarzt abgesprochen werden und die Dauer der Gabe zwar so lang wie nötig, aber auch so kurz wie möglich gehalten werden. 

Durch das multimodale Schmerzmanagement kann die Gabe von den organbelastenden Schmerzmitteln oft reduziert werden.  

 

Ergänzungsfuttermittel zur Unterstützung des Gelenkknorpels

Die gezielte Gabe von geeignetem Diät-Ergänzungsfuttermitteln kann Gelenke schon in frühen Stadien der Arthrose unterstützen. 

Die Wahl des richtigen Ergänzungsfutter ist nicht immer einfach: Es gibt altbewährte, aber auch innovative, gut erforschte Ansätze, die aufgrund guter Studienlage zu empfehlen sind. 

Gerade bei Katzen ist die Akzeptanz oft ausschlaggebend: Wählen Sie eine Darreichungsform, die Sie leicht verabreichen können, z.B. einen Chew, der von Katzen oft von ganz von allein, wie ein Leckerli, gefressen wird.

 

Welche weiteren Therapiemöglichkeiten gibt es?

Zusätzlich zu den genannten Methoden gibt es weitere Therapiemöglichkeiten, wie z.B. die Stammzelltherapie oder bei weit fortgeschrittener Arthrose sogar den Gelenkersatz (Bsp. Hüftprothese). Ihr Tierarzt kann Sie hierzu eingehend beraten.

Risikofaktoren und Prävention von Arthrose bei Katzen

Arthrose ist eine schmerzhafte, fortschreitende Erkrankung, die nicht geheilt werden kann. Daher ist es für Katzenhalter wichtig, vorzubeugen und die Risikofaktoren, die eine Arthrose begünstigen, zu kennen und so gut es geht zu vermeiden.

Arthrose-Risikofaktor 1: Fehlerhaftes Gewichtsmanagement

Übergewicht ist bei Katzen weit verbreitet. Dabei handelt es sich keinesfalls um ein ästhetisches Problem. Vielmehr begünstigen die „paar Kilos zu viel auf der Waage“ (die prozentual gemessen am Idealgewicht einer Katze richtig viel sind) eine ganze Reihe an Krankheiten, darunter auch Schäden am Bewegungsapparat wie Arthrose. Arthrose kann durch eine Überbeanspruchung der Gelenke entstehen, da diese ein Gewicht tragen müssen, auf das sie nicht ausgelegt sind.

Übergewicht loswerden und Arthrose vorbeugen

Um das Übergewicht loszuwerden und damit Gelenkschäden bei der Katze vorzubeugen, sollten Sie vor allem die Futterration anpassen (Leckerli miteingerechnet) und die Aktivität steigern. Klettermöglichkeiten oder Futterbälle, in die die tägliche Tagesration an Futter gepackt wird, können Katzen zu mehr Aktivität animieren.

Bei Katzen ist zu beachten, dass die Futtermenge nicht zu schnell und zu stark reduziert werden darf. Fastenperioden sind zu vermeiden. Bei Energiemangel werden Körperfett-Reserven frei. Geschieht das in hohem Maße, ist die Leber mit der Verarbeitung überfordert. Es kann zu Ablagerungen von Fett in der Leber kommen (feline hepatische Lipidose), was in einem Organversagen enden kann. Daher ist es ratsam, bei einer Katze auf Diät einen Tierarzt miteinzubeziehen.

Arthrose-Risikofaktor 2: Unfälle und Verletzungen

Bei Verletzungen des Bewegungsapparates, z.B. nach einem Unfall, mit Verrenkung eines Gelenks oder einem Knochenbruch mit Gelenkbeteiligung oder einem Bänderriss, ist ein ganzheitlicher Therapieansatz ratsam, um das perfekt austarierte Zusammenspiel von Gelenken, Bändern und Muskeln wiederherzustellen. Lassen Sie sich hierzu unbedingt von Ihrem Tierarzt und einem erfahrenen Tierphysiotherapeuten (ja, auch bei der Katze ist Physiotherapie möglich, mit guten Erfolgen) beraten. Dieser kann für Ihre Katze einen Therapie- und Trainingsplan zusammenstellen. So kann vermieden werden, dass das betroffene Gelenk überlastet oder falsch belastet wird, was im schlimmsten Fall zu Schäden am Gelenk wie z.B. einer Arthrose führen könnte.

Arthrose-Risikofaktor 3: Gelenkentzündung

Eine Gelenkentzündung, Arthritis genannt, kann infektiös oder nicht- infektiös sein.

Auslöser für eine infektiöse Arthritis sind Krankheitserreger wie Bakterien, die entweder direkt ins Gelenk eindringen, z.B. über Verletzungen wie Bisswunden oder über die Blutbahn, wie z.B. bei einer Borreliose.
Bei einer nicht-infektiösen Arthritis reagiert der Körper nicht auf Keime, sondern auf andere störende Faktoren im Gelenk, z.B. auf freigewordene Knorpelteilchen nach einem Unfall mit Gelenkbeteiligung oder bei Fehlbelastung. Dieser Prozess ist ohne Behandlung selbsterhaltend, da das Immunsystem körpereigene Strukturen im Gelenk angreift.

Auf eine unbehandelte Arthritis folgt nach einer Weile eine Arthrose (degenerativer Umbau des Gelenks), wenn dabei Gelenkstrukturen wie der Knorpel dauerhaft geschädigt wurden.

Arthrose-Risikofaktor 4: Genetische Vorbelastung

Angeborene Fehlbildungen von Knochen und Gelenken führen häufig zu einer Arthrose. Ein erhöhtes Risiko besteht bei Katzenrassen wie Scottish Fold und Ragdoll, aber auch bei Maine Coons, bei denen die Hüftdysplasie und dadurch auch eine Arthrose häufiger zu beobachten ist. Betroffene Tiere können diese Vorbelastung an die nachfolgenden Generationen weitervererben und sollten daher von der Zucht ausgeschlossen werden.

Vor der Anschaffung über Risiken informieren!

Informieren Sie sich am besten noch vor der Anschaffung einer Rassekatze darüber, welche Risiken die Rasse mit sich bringt. Wichtig bei vorbelasteten Rassen ist, einen Züchter zu wählen, der bestätigen kann, dass seine Katzen frei von genetisch vererbbaren Erkrankungen wie z.B. Hüftdysplasie oder Osteochondrodysplasie (OCC) sind. So ist das Risiko für spätere Gelenkprobleme, u.a. eine Arthrose, zumindest etwas geringer.

Physiotherapie bei Hund und Katze

Kann Tierphysiotherapie einer Katze helfen?

Ja, Physiotherapie geht auch bei Katzen. Für Tiere mit Arthrose kann Physiotherapie eine große Erleichterung bringen und spielt für den Erhalt der Beweglichkeit der Gelenke eine große Rolle. Wichtig ist, eine: n Tierphysiotherapeuten: in zu finden, der Erfahrung mit Katzen hat bzw. darauf sogar spezialisiert ist.

Der gezielte Einsatz von Physiotherapie kann die Lebensqualität bei Hund und Katze erheblich verbessern. Erfahrende Therapeuten: innen finden Sie im Zentrum für Tiermobilität (ZTM) der Universität München.

Auch zu Hause können Sie etwas für Ihren Liebling tun!

Arthrose bei Katzen: Tipps für ein Arthrose-gerechtes Zuhause

Bestimmte Faktoren, die Ihre Katze in Ihrer Bewegungsfreiheit einschreiten und unter Umständen das Fortschreiten einer Arthrose begünstigen, können oft durch einfache Methoden aus der Welt geschafft werden.

Tipp #1: Bewegungsfreiheit garantieren, auch in die Höhe

Katzen lieben es, sich frei im Raum zu bewegen und zu klettern.

Eine Katze mit Arthrose kann jedoch Schwierigkeiten haben, weite Distanzen per Sprung zu überbrücken. Damit Ihr Tier trotz schmerzender Gelenke seinen natürlichen Instinkten und Gewohnheiten nachgehen kann, können kleine Anpassungen bei Ihnen zu Hause im Katzenalltag helfen.

Beispielsweise unterstützen weitere Bretter auf unterschiedlichen Höhen oder auch Rampen dabei, die Bewegungsfreiheit ihrer Katze zu garantieren. Statten Sie außerdem den Kratzbaum mit einer zusätzlichen Ebene aus, sodass Ihr Stubentiger diesen weiterhin nutzen und darauf klettern kann – trotz Arthrose. Denn was geht über den geliebten Aussichtspunkt auf dem Fensterbrett? Schließlich muss das Katzenleben zu Hause nicht langweilig werden, nur weil die Gelenke nicht mehr mitspielen.

Tipp #2: Die Wahl der passenden Katzentoilette

Bei Katzen mit Arthrose kann Unsauberkeit auftreten. Manche betroffenen Katzen nutzen die Toilette sogar überhaupt nicht mehr, was Tierbesitzer oft als Verhaltensproblem missverstehen.

Aber warum verweigert eine Katze mit Gelenkproblemen die Katzentoilette?

Die kauernde Haltung, die eine Katze beim Kot- und Urinabsatz einnimmt, beansprucht die Gelenke stark, was bei einer zu klein gewählten Toilette zu Schmerzen führen kann. Katzen mit Gelenkproblemen sollten daher eine Toilette vorfinden, die groß genug ist und einen tiefen Einstieg hat. So muss die Katze ihre Pfoten nicht so weit nach oben heben oder gar springen, um in die Toilette zu gelangen. Gestaltet sich der Einstieg schmerzfrei, bleibt auch eine Katze mit Arthrose stubenrein. Zusätzlich sollten mehrere gut zugängliche Katzenklos bei Ihnen zu Hause zur Verfügung stehen, denn Katzen mit Arthrose sind oft weniger mobil.

Tipp #3: Ausreichend Wärme bei Liege- und Schlafplätzen

Die liebsten Ruheplätze der Katze sollten nicht nur nach wie vor uneingeschränkt erreichbar sein. Achten Sie darauf, dass der Schlafplatz auch warm und trocken ist.

Denn Wärme löst nicht nur Verspannungen, sondern kann auch helfen, die Schmerzen in den von Arthrose betroffenen Gelenken zu lindern. Außerdem sollte die Katze an ihrem alltäglichen Schlafplatz keiner Zugluft ausgesetzt sein.

Tipp #4: Unterstützung bei der Fellpflege

Eine gesunde Katze erreicht fast jede Stelle ihres Körpers, was vor allem für die Fellpflege wichtig ist. Gesunde Katzen haben daher immer einen makellosen Pelz. Bei Katzen mit Arthrose sind die Beweglichkeit und dadurch die Fellpflege oft eingeschränkt.

Unterstützen Sie in einem solchen Fall Ihr Tier im Alltag. Genießt es Ihre Katze beispielsweise, wenn Sie sie von Zeit zu Zeit bürsten? Dann können Sie sie an ihrem Lieblingsplatz mit einer liebevollen Bürstenmassage bei der Fellpflege unterstützen.

Tipp #5: Auf Krallenpflege achten

Katzen mit Arthrose empfinden Schmerzen in den Gelenken und bewegen sich meist weniger. Auch die Krallenpflege am Kratzbaum wird dadurch oft vernachlässigt, sodass die Krallen zu lang werden und im schlimmsten Fall sogar in den Ballen einwachsen. Prüfen Sie daher regelmäßig die Krallen Ihrer Katze. Sind sie zu lang, sollten Sie oder Ihr Tierarzt diese regelmäßig und sachgemäß kürzen, um Schmerzen und Fehlstellungen der Pfoten zu vermeiden.

Fazit: Schon einfache Anpassungen im Alltag können für Ihre von Arthrose betroffene Katze für eine spürbare Erleichterung sorgen. Der Aufwand hält sich dazu in Grenzen, für Ihre Katze macht es aber oft einen großen Unterschied.

“Tiere haben schon als kleines Kind eine große Rolle in meinem Leben gespielt und das hat sich bis heute nicht verändert.

Kein Wunder also, dass ich mich nach der Schule für ein Studium der Tiermedizin entschieden habe.

Vor 4 Jahren ist meine Chi-Pom Hündin Heidi bei mir eingezogen und seitdem sind wir unzertrennlich. Sie begleitet mich seitdem, wenn immer es geht. Natürlich darf sie auch mit zur Arbeit und ist schon quer durch Europa mit mir gereist.

Das Thema Arthrose ist mir in meiner Zeit in der Tierarztpraxis oft begegnet. Leider ist es nicht immer einfach, die Symptome richtig zu erkennen, sodass manche Hunde und vor allem Katzen unbemerkt und unbehandelt unter Schmerzen leiden.”

Mir ist es daher ein besonderes Anliegen, Tierhaltern Hintergrundinfos zu den Symptomen zu geben und sie im Alltag mit von Arthrose betroffenen Tieren zu unterstützen.

Dr. Cornelia Nusser (Tierärztin und Produktmanagerin bei Vetoquinol)